Deep Dive: Wie nachhaltig können globale Lieferketten sein? (mit Ingo Gestring von der HTW Dresden)

Shownotes

Wie funktioniert Nachhaltigkeit in einer Welt, in der Lieferketten tausende Kilometer umfassen, Ländergrenzen überschreiten und bis zum kleinsten Glied von globalen Krisen beeinflusst werden? Prof. Ingo Gestring, Rektor der HTW Dresden, erzählt in dieser Deep-Dive-Folge von Stand der Forschung von seinem Forschungsgebiet. Ein Forschungsgebiet, das, wie er sagt, jeden betrifft und für jeden nachvollziehbar ist. Denn Lieferketten beeinflussen unseren Alltag: im Supermarkt, in der Apotheke, beim Bäcker, beim Auto- oder Jeanskauf oder im Fitnessstudio.

Doch die Grundlage des globalen Handels findet vor allem im Hintergrund statt. Was Konsument*innen jedoch mitbekommen: die politischen Diskussionen über Gesetzgebungen. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz soll Lieferketten nachhaltiger machen. Bessere Arbeitsbedingungen, schonender Abbau von Rohstoffen und CO₂-neutraler Transport entlang aller Ketten sind das Ziel. Viele Unternehmen beklagen, dass die Auflagen zu streng oder die Überprüfung der Lieferketten zu schwer sei. Doch wo beginnt man, wenn man Lieferketten nachhaltig gestalten will? Darüber – und über die Frage, wie sich globale Effekte besser verstehen lassen, wenn Forschung nicht nur in Deutschland, sondern international stattfindet – sprechen wir in diesem Podcast.

Dazu kommt die Rolle von Digitalisierung und KI – von Frühwarnsystemen bei Lieferantenausfällen bis zu Prognosen, die genauer sind als jedes Bauchgefühl. Prof. Gestring erzählt, was die Chipkrise über die Grenzen deutscher Automobil-Lieferketten gezeigt hat und warum Studierende heute vor allem eines mitbringen sollten: die Neugier, Probleme in Unternehmen mit neuen Ideen zu lösen.

Es geht um Lean Production, um Forschungsarbeit in den Minen von Ghana und um die Frage, was Nachhaltigkeit bedeutet und wie sie wirklich gelingen kann.

Dieser Podcast wurde produziert vom Studio ZX für ZEIT Advise im Auftrag der HTW Dresden.

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Zu Ingo Gestring Zur HTW Dresden Zum Angebot im Bereich Hochschule und Forschung von ZEIT Advise

Transkript anzeigen

00:00:03: Hallo und herzlich willkommen zu dieser ersten Deep Dive Folge von Stand der Forschung.

00:00:09: Mein Name ist Jonas Ross und in dieser Folge beschäftigen wir uns mit der Nachhaltigkeit von Lieferketten.

00:00:30: Seit knapp zweieinhalb Jahren gilt in Deutschland das Achtung Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz.

00:00:37: Die Meinung dazu waren gemischt.

00:00:40: Einerseits sei das Gesetz ein wichtiger Schritt hin zu mehr Umweltschutz und Sicherung von Menschenrechten dank Transparenz

00:00:47: und Pflicht.

00:00:48: Gleichzeitig sei die Umsetzung gerade für Mittelständler mit viel Bürokratie und zusätzlichen Kosten verbunden.

00:00:55: Und besonders bei komplexen Lieferketten sei die Umsetzung des Gesetzes eine echte Herausforderung.

00:01:02: Und unter anderem um diese komplexen Lieferketten soll es heute gehen.

00:01:07: War das Gesetz eine gute Idee?

00:01:09: Welche Herausforderung gibt es denn bei der Umsetzung?

00:01:12: Hilft KI dabei, Lieferketten und Produktionsprozesse zu optimieren?

00:01:16: Wie sieht überhaupt eine nachhaltige Lieferkette aus?

00:01:19: Oder sind Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit bei Lieferketten und in der Produktion ein Gegensatz?

00:01:26: Das und mehr sind Fragen, die ich Ingo Gestring gestellt habe.

00:01:31: Und er ist gleich im Interview mein Gast.

00:01:36: Duld haben und sie müssen große Ausdauer haben.

00:01:40: Ingo Gestring berichtet in dieser Folge über den Stand der Forschung auf seinem Gebiet.

00:01:46: Und das Schöne an meinem Gebiet ist eigentlich, dass es sehr leicht rüberbringen ist, weil jeder macht es eigentlich.

00:01:55: Denn in diesem Podcast blicken wir auf aktuelle Trends und neue Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplin im Forschungsbriefing.

00:02:04: Und wir tauchen tiefer ein in ein Thema.

00:02:08: In dieser Folge im Deep Dive.

00:02:10: Mein Name ist Jonas Ross und jetzt geht's los.

00:02:25: Mein heutiger Gast, Ingo Gestring, ist seit April 2025, Rektor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der HTWD. Aber von vorn: Ingo Gestring hat Maschinenbau in Hannover und in den USA studiert. In diesem Bereich hat er später dann auch promoviert.  Anschließend hat er dann in die Wirtschaft gewechselt;

00:02:48: Er wollte eigentlich Unternehmensberater werden, ist aber dann zu VW und hat unter anderem in der gläsernen Manufaktur in Dresden, einer von drei Produktionsstätten in Sachsen, gearbeitet.

00:03:00: Gestring hat dort die Fertigung und Logistik geleitet, also jede Menge Erfahrung im Bereich Produktion und Lieferketten gesammelt.

00:03:09: Anschließend ist er wieder in die Forschung gewechselt und zur HTWD als Professor.

00:03:15: Da dachte ich, Mensch, das guckst du dir jetzt Forschungsmäßig nochmal genauer an, was man dort machen kann, optimieren kann.

00:03:21: Und das 

00:03:21: hat er gemacht.

00:03:22: Er hat dort die Professur Betriebswirtschaftslehre bzw.

00:03:25: Materialwirtschaft und Produktionslogistik inne gehabt.

00:03:29: Geleert hatte er in den Fächern Supply Chain Management, Produktion und Logistik Management, Automotive Management und Operations Management.

00:03:37: Gestern sagt er hat das, was er im Unternehmen operativ als Manager betreut hat, dann im Rahmen seiner Forschung aufgenommen und wissenschaftlich unter die Lupe genommen.

00:03:47: Das andere, Nachhaltigkeit, dann kam aus das Thema Internationalität.

00:03:52: Ich reise sehr gerne und guck mir halt dort immer an, wie sieht denn dort das Transportwesen aus, welche Besonderheiten gibt es dort?

00:04:01: Und so kam ich dann halt zum Thema Nachhaltigkeit und das Thema Digitalisierung, was jetzt auch natürlich seit schon ein paar Jahren ein großes Thema ist.

00:04:12: Da kommt man auf keinen Fall dran vorbei.

00:04:14: Und weil Lieferketten und Produktionsprozesse etwa in der Automobilbranche mitunter sehr komplex sind, hatte das auch mal was von...

00:04:23: Supply Chain Detective, also so ein Lieferkettenkommissar.

00:04:26: Ich hatte immer die Aufgabe, waren halt in den USA, waren halt Autos, die ja waren bestimmter Defekt.

00:04:34: Und das konnte ich dann hinterher zurückverfolgen in einen Sublieferanten eines süddeutschen Automobilherstellers.

00:04:40: Aber das Teil kam aus Australien.

00:04:43: Und dieses Teil hatte dann wirklich schon die Welt gesehen.

00:04:47: Und das war aber viel Arbeit, die da reinstecken musste.

00:04:55: Seine letzten Forschungsarbeiten führte Gestring einerseits im Bereich Lean Production durch.

00:05:00: Das ist eine Art Managementphilosophie, bei der es darum geht, Unternehmensprozesse so effizient wie möglich zu gestalten, ohne Verschwendung von Ressourcen.

00:05:09: Es ging dabei um Digitalisierung.

00:05:11: Aber auch Nachhaltigkeit, also eine schlanke digitale Produktion unter Berücksichtigung des Ressourcenverbrauchs.

00:05:19: Und da habe ich halt zum Beispiel Frameworks dann entwickelt,

00:05:23: wie

00:05:23: man dort als Unternehmen

00:05:24: vorgehen sollte.

00:05:25: Weil das

00:05:26: interessierte mich einfach im Unternehmen.

00:05:28: Dann

00:05:28: ist er aber etwas weggegangen vom Automotive-Bereich.

00:05:31: Er hat sich mehr mit dem Thema internationaler Lieferketten beschäftigt.

00:05:35: Eine letzte größere Arbeit bei einer Auftragsforschung der Stiftung Wissenschaft und Politik.

00:05:42: Das freut mich natürlich sehr, dass es auch Beratungen gibt, die erst mal die Wissenschaftler fragen, wie denn das Ganze zu beurteilen ist.

00:05:52: Und da war ich in Südafrika und habe mir ... angeguckt, wie internationale Lieferketten im Bereich von Rohstoffen, in diesem Fall von Platin aus Südafrika und einmal Kupfer aus Südamerika, wie die gestaltet sind, welche Unternehmen, Organisationen dabei sind und was die Organisationen haben wollte.

00:06:17: Wie kann denn überhaupt Europa, Deutschland steuern auf solche Lieferketten ein?

00:06:24: Das war letztendlich nicht die Forschungsfrage.

00:06:26: Ich konnte vor Ort viele Interviews führen, Beobachtungen durchführen, Zahlen, Daten, Fakten, Berichte auswerten.

00:06:32: Und dann, ja, dazu halt meine Ergebnisse publizieren.

00:06:40: Über seine internationale Erfahrung, den Einfluss von KI und Digitalisierung auf seinen Forschungsbereich und über die nächsten großen Themen in seinem Fachgebiet habe ich mit Ingo Geistring im Interview gesprochen.

00:07:04: Den Stand der Forschung bespreche ich mit meinem heutigen Gast und zwar in einem Feld, das mir persönlich auf den ersten Blick gar nicht so viel gesagt hat, aber ich bin sehr gespannt heute und sehr viel mehr darüber zu erfahren.

00:07:15: Herzlich willkommen in der ersten Folge von Stand der Forschung und wir haben uns schon durch die Vorgespräche kennengelernt.

00:07:21: Deswegen sind wir beim Du.

00:07:22: Ingo Gehstring ist mein Gast.

00:07:23: Herzlich willkommen Ingo.

00:07:24: Ja Jonas, ich freue mich bei euch zu sein.

00:07:27: Wir kommen mal auf Die Themen, zu denen du geforscht hast, zu denen du dich beschäftigst.

00:07:33: Und um das mal für alle greifbar zu machen, starten wir mit dieser Kategorie.

00:07:40: Es kann so einfach sein.

00:07:45: Und zwar ist die Herausforderung für dich, jetzt einmal zu erklären.

00:07:49: Ursprünglich hieß sie mal, erkläre ich das meiner Oma.

00:07:51: Also ich gehe aus diesem Gespräch raus, ich muss zusammenfassen, was dein Forschungsgebiet war, einfach erklärt.

00:07:58: Worum, womit beschäftigst du dich?

00:08:00: Ich erkläre es mal wirklich ganz am Anfang, dass sogar Oma und man es sogar im Kindergarten verstehen könnte.

00:08:08: Und das Schöne an meinem Gebiet ist eigentlich, dass es sehr leicht rüberbringen ist.

00:08:14: Jeder macht es eigentlich.

00:08:15: Also nehmen wir mal so ein Beispiel, ich gehe in den Supermarkt einkaufen.

00:08:19: Da habe ich eine bestimmte, ich brauche also etwas, der Kühlschrank ist leer, ich fahre Orgie dorthin, kaufe ein, ich bezahle an der Kasse, ich bringe es nach Hause, räume es ein und ist ja vorhin abgeschlossen.

00:08:32: Und das ist eigentlich ein typischer logistischer Vorgang.

00:08:35: Also ich habe erstmal eine Bedarfsermittlung.

00:08:37: Das heißt, mein Lager sagt mir, da wird bald etwas leer sein und wenn du in Zukunft einen Verbrauch hast, dann musst du jetzt dein Lager auffüllen.

00:08:45: Und dieses Lager auffüllen machst du, indem du halt in ein anderes Lager gehst, den Supermarkt, dort Ware zusammenstellst.

00:08:53: Auftragsbezogen für einen Kunden.

00:08:55: Das ist dann ein Kommissioniervorgang.

00:08:58: Du hast dann einen Vorgang an der Kasse, wo du halt mit dem Bar kurz etwas kennst.

00:09:04: Auch das ist ein ganz wichtiger Bereich im Bereich der Logistik.

00:09:07: Du verpackst es dann und transportierst es.

00:09:10: Also du hast dann das Thema Lagern, Transportieren, Verpacken, was so logistische Tätigkeiten sind, die in allen Unternehmen halt stattfinden.

00:09:20: Und das, was du jetzt als Einzelpersonen machst, das machen Unternehmen auch.

00:09:23: Die machen das natürlich ein bisschen anders in anderen Größenordnungen.

00:09:26: Aber prinzipiell läuft da immer ... Ähnliche Vorgänge ab und das läuft in der ganzen Lieferkette halt ab.

00:09:33: Also Lieferkette vom Ursprung, wo etwas entsteht, wo Rohmaterialien sind bis hinterhin zum Verbraucher, der dann diese Produkt benutzt und gegebenenfalls dann auch wieder recycelt, wie man neu in den Umlauf bringt.

00:09:51: für produzierende Unternehmen, wo ich tätig war, gibt es dann noch ein paar mehr Sachen zu beachten.

00:09:56: Aber grundsätzlich ist das erstmal so das Gebiet der Logistik und übergeordnet dann sogar Supply Chain Management.

00:10:03: Was ich mich jetzt Forschungsmäßig dort gemacht habe, ist dann, dass ich ja das, was ich im Unternehmen halt operativ als manager machen musste dann auch im bereich meiner forschung halt aufgenommen habe und zwar das war einmal so management ansätze im bereich produktionsproduktionslogistik also wie organisiere steuere ich verbessere ich das?

00:10:28: und dann auch mit der aufkommenden fortschreitung von digitalisierung und nachhaltigkeit wie bringt man diese großen buzzwords mit dem thema liefer kette zusammen?

00:10:40: Da hoffe ich jetzt, dass Oma das verstanden hätte.

00:10:45: Mich hast du damit zumindest schon mal abgeholt.

00:10:48: Du hast dich intensiv mit nachhaltigen Lieferketten beschäftigt und du hast jetzt ja auch schon sehr gut beschrieben, was zu einer Lieferkette gehören kann, also was dieses Thema so komplex macht.

00:10:59: Ich erlaube mir trotzdem, dir diese komplexe und schwierige Frage zu stellen.

00:11:02: Was macht eine Lieferkette nachhaltig?

00:11:07: Ich hol mal ein bisschen aus, wenn mir das gestattet ist.

00:11:10: Ja, ich bitte darum.

00:11:11: Da muss ich einmal, fange ich einmal, sind da zwei Begriffe?

00:11:14: Lieferkette haben wir jetzt so ein bisschen hoffentlich verstanden.

00:11:17: Und jetzt aber noch das, den Begriff Nachhaltigkeit.

00:11:19: Ist ja auch so ein Basswirt, ja, ist so eine Medien drin, hatte so ein Hype vor ein paar Jahren, jetzt wird es wieder ein bisschen überlegt.

00:11:25: Aber es liegt Dresden in Sachsen und da muss ich jetzt einfach sagen, das ist so eine kleine sächsische Geburt, ja, dieses Wort Nachhaltigkeit, weil ... Unweit hier von Dresden war ein Berghauptmann in Freiberg, das ist der Hans-Karl von Karlowitz.

00:11:42: Und der hatte vor über drei hundert Jahren schon gesagt, Mensch, wir können hier doch nicht, also der war für Bergwerkebetrieb zuständig und die brauchen wahrscheinlich viel Holz.

00:11:51: Das heißt, es wurden viel Wälder abgeholzt und er hat gesagt, wir können nicht mehr Holz verbrauchen, als es will, ich nachwachsen kann.

00:11:59: Und das ist so ein bisschen der Grundgedanke der Nachhaltigkeit, denke ich über den Ressourcenverbrauch nach.

00:12:05: Das ist dann so.

00:12:07: vor, ja vor etwa vierzig Jahren, fünfdreißig Jahren, wurde das dann wieder aufgenommen, so ein Bruntland-Report.

00:12:15: Und da wurde ausgesagt, dass Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, ich zitiere mal gerade ein bisschen, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht.

00:12:25: ohne die Möglichkeit, künftige Generationen zu gefährden, ihren eigenen Bedürfnissen zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.

00:12:34: Also es ist ein Blick auf die Zukunft.

00:12:36: Deswegen gucken meine Kinder mich am Abendbrot-Tisch auch immer an und sagen so, Papa, was hast du denn heute für unsere Zukunft gemacht?

00:12:45: Hast du mal weniger Ressourcen verbraucht?

00:12:50: Wenn man das jetzt auf die Lieferkette überträgt, hat sich im Bereich der Nachhaltigkeit so ein Drei-Säulen-Modell ausgeprägt.

00:12:58: Triple Bottom Line, Three Peas.

00:13:02: Ich mach's mal auf Deutsch.

00:13:03: Wir haben einmal die ökologische Nachhaltigkeit im Bereich des Sozialen, aber auch im Bereich Ökonomiewirtschaftlichkeit.

00:13:10: Und da wäre es falsch, wenn man jetzt nur so das Thema ökologische Nachhaltigkeit halt anguckt, weil mittlerweile Sachnachhaltigkeitstheorie, wir müssen halt alle drei Bereiche betraften.

00:13:22: Natürlich sind wir das Thema so... ökologische Nachhaltigkeit ein sehr prägendes.

00:13:27: Da ist dann zum Beispiel so ein ökologischer Fußabdruck.

00:13:30: Das heißt, was habe ich gerade hier?

00:13:33: Ich habe vielleicht eine Flasche Wein.

00:13:35: Gestern haben wir Flasche Wein getrunken und die kamen nicht aus Europa.

00:13:39: und das hat die Frage, wie war da denn der Verbrauch an Energie, an Wasser, bis dieses Produkt zu mir kam und ich es verbraucht habe?

00:13:49: Also das ist der Ressourceverbrauch.

00:13:51: Und häufig wird so etwas gemessen halt in CO-Zwei-Emissionen.

00:13:57: Gibt aber nur einen Teil wieder.

00:13:59: Aber das ist so, dass was messbar ist, weil ich hab Verbrennung, dann steht halt coolen Dioxid.

00:14:03: Und das ist so zur Zeit die anerkannte Messgröße.

00:14:07: Deswegen wären auch ja die großen Diskussionen um Verbrenner, Batteriebetriebene, Fahrzeuge.

00:14:14: Das fällt da halt zusammen.

00:14:16: Dann ... Also das ist jetzt ein Beispiel, letztendlich geht es aber auch um Wasserverbrauch ähnliches.

00:14:20: Ich weiß nicht, ich sehe deine Hose nicht, es könnte eine Jeans sein wie auch immer.

00:14:24: Die hat schon dreißig tausend Kilometer vielleicht auf dem Buckel und wurde die Baumwolle mit viel Wasser halt dort großgezogen.

00:14:32: Also du hattest auch schon ein bisschen Verbrauch für das, was du da jetzt

00:14:36: befürchtest.

00:14:38: Dann geht es aber weiter neben ökologisch-sozial.

00:14:41: Da geht es einfach um Arbeitsbedingungen.

00:14:43: Denn viele... Sachen gerade im Bereich Grundstoffe, bleiben wir bei der Hose, Baumwolle, werden in Ländern, wo das Einkommen nicht so hoch ist wie in Europa, dort geerntet.

00:14:56: und dass man dort halt faire Arbeitsbedingungen hat.

00:15:00: ist ein Teil der Nachhaltigkeit.

00:15:02: und im Bereich Wirtschaftlichkeit heißt es natürlich okay, ein Unternehmen muss langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein, damit es auch in Zukunft Gewinne erwirtschaften kann, Mitarbeiter beschäftigen kann.

00:15:14: und das ist dann so die dritte Säule.

00:15:16: Und wenn man diese Modelle aus der Wirtschaft jetzt auf eine Lieferkette überträgt, heißt das, wie gehe ich denn mit meinen Lieferanten um?

00:15:23: Wie bezahle ich die Achtigte darauf bei den Lieferanten, dass die wie die Arbeitsbedingungen sind?

00:15:30: wähle ich vielleicht das richtige Transportmittel im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit.

00:15:35: Also muss ich jetzt Sachen aus China einfliegen oder warte ich ein bisschen länger und ich bekomme sie mit einem Schiffhalt dann geliefert.

00:15:43: Das sind dann solche Fragestellungen.

00:15:45: oder Verpackung nehmen wir noch mit auf.

00:15:47: Auch ein ganz großes Thema muss ich jetzt alles so in diesem Bereich Kunststoff Verpackung nehmen.

00:15:53: Was mache ich dann damit?

00:15:54: Das sind alle solche Überlegungen, die in einer nachhaltige Lieferkette lesen nicht einspielen.

00:16:01: Faszinierend.

00:16:02: Da frage ich mich natürlich, ob nicht ganz simpel gedacht sich zumindest die Wirtschaftlichkeit und bestimmte Ansprüche an die Nachhaltigkeit widersprechen auf eine Art.

00:16:15: Also ein Unternehmen, das wirtschaftlich arbeiten muss, möchte Gewinne machen und es macht weniger Gewinn, wenn es den jeden Teil Aspekt der Lieferkette kennt, denn dann erstens muss es ausgezeichnet werden, dass es vielleicht ein Verkauf, ein schlechtes Argument, weil bestimmte Bedingungen nicht geklärt sind.

00:16:32: Oder, wenn ich als letztes Unternehmen in dieser Kette die ersten zwei Aspekte erreichen möchte, muss ich mehr Geld ausgeben.

00:16:40: Das heißt, ich schade meiner Wirtschaftlichkeit.

00:16:42: Also, es braucht ja sozusagen für die wirklichen nachhaltige Umsetzung, für die Praxis, braucht es ja dann eine intrinsische Motivation eines Unternehmens.

00:16:51: Die Möglichkeiten sind da, es nicht zu tun.

00:16:57: Das ist die große Herausforderung.

00:16:59: Diese drei Sachen will ich Ihnen in Einklang zu bringen.

00:17:03: Ganz in unserem Vorgespräch hatten die vorrängere Regierung, da hat sich eine Partei auf das Thema Wirtschaft, eine auf das Partei auf das Thema Soziale, das andere auf die Ökologie konzentriert, aufgrund ihrer Ausrichtung.

00:17:16: Das hat in Summe nicht so ganz geklappt.

00:17:17: Also scheint es gar nicht so einfach zu sein, das jetzt mal so vom ganz groben Rahmen.

00:17:24: Es gibt, das ist das Schöne halt an der Betriebswirtschaft, es gibt immer irgendwo so ein betriebswirtschaftliches Optimum.

00:17:30: Und das ist in der Regel nicht, ich mache überhaupt nichts oder ich mache ganz, ganz viel.

00:17:33: Das liegt irgendwo dazwischen.

00:17:36: Und dann sage ich mir meinen Studierenden, freut euch, dass es was gibt.

00:17:39: Weil dieses betriebswirtschaftliche Optimum, was jetzt nicht irgendwie gegen Null oder irgendwie gegen Unendlich geht, das sichert eigentlich eure Jobs, weil ihr müsst nämlich dann letztendlich dort steuernd eingreifen, Kriterien definieren, wie dann ein Unternehmen zu handeln hat.

00:17:55: Machen wir mal ein Beispiel.

00:17:56: Ninziger Jahre in Aiki, Adidas haben Liederbälle.

00:18:01: Die wurden genäht in asiatischen Ländern.

00:18:03: Es kam dann raus, dass dort Kinderarbeit, also Kinder in den Fabriken eingesetzt wurden.

00:18:09: Das führte natürlich dann zu aufschreiben und hat dann bestimmte Produkte nicht mehr gekauft.

00:18:15: Es führt zu einem Umsatzrückgang.

00:18:17: Das ist halt die Frage, was mache ich jetzt?

00:18:18: Ich kann natürlich jetzt vor Ort mir mit dem Lieferanten angucken.

00:18:22: Ich kann mit dem vereinbaren, pass auf.

00:18:25: Wenn du bei uns Lieferant sein möchtest, dann beachte bitte folgende Standards.

00:18:30: Und wenn man das dann vereinbart hat, dann kostet das sicherlich natürlich erstmal Geld.

00:18:35: Wir hatten ja eben gerade so gesagt, wie viel Lieferanten überhaupt ein Unternehmen hat.

00:18:39: Das können schnell in die Tausende gehen.

00:18:42: Das heißt, das kostet erstmal Aufwand.

00:18:45: Aufwand bedeutet erstmal, bei Umsatz-Kosten vielleicht ein etwas geringeren Gewinn, aber langfristig habe ich natürlich dort die Verbraucher, die mir vertrauen, dass sich Produkte, die sie halt wünschen, hergestellt werden und langfristig habe ich dann halt einen größeren Erfolg.

00:19:05: Und ja, diese Sachen halt jetzt zusammenzubringen, das ist halt schwierig, weil man muss halt sein... den dem Markt kennen, man muss seine Kunden halt kennen, was wollen die denn?

00:19:18: und wie viel Aufwand stecke ich denn jetzt wo halt rein?

00:19:22: Ja jetzt sind wir natürlich schon mittendrin in dieser Betragung der Forschung eigentlich auch ins Praktische und ich frag mich so ein bisschen, es gibt doch eigentlich durch bestimmte Forschungsgebiete zwar keine wirtschaftliche Maxime, aber eine Großgesprochen planetare Maxime.

00:19:40: Also sozusagen ein, also nehmen wir mal das Beispiel deines Forschungsgebiet, die Mineralien.

00:19:45: Das kann man ja nicht nur unter einem wirtschaftlichen Aspekt betrachten, sondern muss ja auch sagen, diese Mineralien sind irgendwann aufgebraucht.

00:19:51: Der Abbau dieser Mineralien hat die und die Folgen für die Natur, für die Umwelt.

00:19:58: Also sind das nicht am Ende Maxime oder Forschungsergebnisse, die dann höher wiegen in Anführungszeichen als ein wirtschaftlicher?

00:20:07: ... eine wirtschaftliche Erkenntnis oder eine betriebswirtschaftliche Erkenntnis ... ... ist sehr naiv gefragt, aber ...

00:20:14: Ja, das ... ... ereilt uns ja schon immer, ja, ich sag's, ... ... du hast gesagt, es sind nicht unsere Ressourcen auch ... ... endlich und ich hab' ich jetzt, ja, weil ich ... Sie denke vielleicht jetzt zu unternehmerisch hier als Forscher, als Mitglied einer Hochschule.

00:20:32: Erst mal hat sich der Forscher ja, um die Wahrheit, um Wissensgenerierung zu kümmern.

00:20:36: Das ist das humultue Bildungsideal.

00:20:39: Neue Erkenntnisse gewinnen sich nicht dort vom Strat irgendwie lenken lassen, sondern eine reine Erkenntnis gewinnen.

00:20:45: Das ist halt die wahre Forschung.

00:20:48: Bei Hochschulen für angewandte Wissenschaften müssen wir das halt schon noch ein bisschen ergänzen, um die Anwendbarkeit.

00:20:54: Und ja, aber da hat Forschung entsprechend auch den Auftrag.

00:20:59: Wir haben jetzt nicht den primären Auftrag, die Gewinne für die Unternehmen hier zu maximieren, sondern die Frage, wo dann in Deutschland oder bei den Lieferanten in Afrika oder Asien, sondern Forschung soll ja dazu beitragen, diese Problem halt zu lösen.

00:21:14: Und ein großes Thema ist halt dann der Ressourcenverbrauch.

00:21:18: Viele Sachen sind endlich.

00:21:19: Das fängt schon teilweise, man kann es ja nicht vorstellen bei Sand an.

00:21:24: Dann ist das Thema Wasser, wie es wir mehr kommen.

00:21:28: Dann haben wir immer diese Themen selten in Erden, Silizium, Lithium, also alles, was wir in so einem Hightech-Bereich in unseren Handys Autos brauchen.

00:21:39: Und da ist natürlich die Wissenschaft gefordert, entweder nachhaltig zur Hand, in dem sie Verfahren hat, damit wir weniger Ressourcen verbrauchen oder andere Ressourcen oder wie wir die Ressourcen, die wir der Erde schon entnommen haben, in eine Kreislaufwirtschaft bringen und dort wieder anwenden können.

00:21:58: Das ist dann die Forschung und die trägt dann nicht dem Unternehmen zu seinem Erfolg bei, sondern das dient letztendlich der Gesellschaft unserem guten Leben, was wir zumindest in Europa haben.

00:22:13: Jetzt hast du vorhin schon beschrieben, dass du als Hochschule auch gerne Forschungsaufträge hättest von Unternehmen.

00:22:23: Und die stellen mir das total interessant vor, weil dann forscht ihr, forscht du an etwas und stellst etwas fest und dann steht das Unternehmen da und sagt, so, jetzt haben wir diese Erkenntnis.

00:22:38: Aufs Grobe übertragen, auf Deutschland übertragen.

00:22:40: Und das stießt dann ja auch an, an diese Diskussion zwischen, was sind die Forschungserkenntnisse, was können Unternehmen dann wirklich tun?

00:22:47: Wie gut funktioniert denn die Übersetzung von Forschungserkenntnissen in die Praxis?

00:22:52: Wir reden jetzt ein bisschen über Transfer.

00:22:55: Ein Transitär kann man erst mal über zwei Dimensionen, erst mal relativ einfach.

00:23:00: Einmal habe ich halt einen konkreten Forschungsauftrag, ich möchte Wirkzusammenhänge bekommen, ich möchte ein Prozess Neu haben, ich möchte ein innovatives IT-Programm oder eine Maschinensteuerung wie auch immer haben.

00:23:12: Das ist natürlich etwas, wo ich Forschung mache für eine Organisation, für Unternehmen und ähnliches.

00:23:21: Auf der anderen Seite haben wir natürlich gerade auch den Transfer über Köpfe, indem wir halt an den Hochschulen Studierende ausbilden, in neuesten Methoden halt Schulen durch wissenschaftliche Abschlussarbeiten, auch den wissenschaftlichen Arbeiten beibringen.

00:23:39: Und das ist natürlich auch ein großer Punkt.

00:23:41: Das heißt, An der HAW funktioniert der sehr gut.

00:23:44: Wir haben an die tausend Absolvente pro Jahr und da profitieren natürlich Unternehmen, Organisationen, die Gesellschaft sehr stark von im Bereich der Forschungsergebnisse.

00:23:59: Da müssen wir noch ein bisschen besser werden in Deutschland, dass wir hier mehr diese Forschungsergebnisse über Transfer auch in die Unternehmen halt bringen.

00:24:12: Und ich würde sogar noch ein bisschen weiterspinnen, was wir jetzt in Deutschland erkannt haben, ist das Thema Gründung.

00:24:19: Das heißt, ich bin als Forscher, habe etwas erkannt und das dann auch nicht nur die Karriere als Forscher.

00:24:25: Ich mache das jetzt weiter in einer Hochschule oder ich gehe als potentielle Entwicklungsleiter in das Unternehmen, sondern dass ich sage, das müssen ich natürlich jetzt im Bereich der Gründung mal machen.

00:24:35: Ich habe da was rausgefunden und kann ich das nicht auch in einem Start-up zu Geld machen.

00:24:40: Und das sind so die drei Punkte, wo wir uns als Hochschule halt sehen, wie wir da einen Beitrag machen können.

00:24:49: Interessant.

00:24:51: Du hast vorhin erzählt, dass du sowieso gern reist und für deine Forschung und für die Untersuchung von Lieferketten ist ja auch das Ausland immer präsent und du wirst viel unterwegs gewesen und da anderem ja auch in Ghana.

00:25:07: Du hast ja auch erzählt von... dann Ausflügen zu den Minen.

00:25:12: Jetzt frage ich mich, gibt es einen Unterschied zwischen der Forschungsarbeit, die du die Hochschule macht im Vergleich zum Ausland?

00:25:21: Gibt es da andere Herausforderungen?

00:25:22: Ich würde jetzt einfach mal ganz instinktiv ohne zu wissen denken.

00:25:26: In den USA beispielsweise gibt es eine viel höhere Bereitschaft, diese Dinge, die du gerade angesprochen hast, diesen Transfer umzusetzen.

00:25:34: Also ein Erkenntnis führt schneller zu einem privatwirtschaftlichen Versuch beispielsweise.

00:25:39: Ja, da sind die Amerikaner besser, ja, der ist auch mehr Venture-Kapital, das heißt Kapital von Organisationen, Unternehmen, die sagen, okay, ich gebe dir mal Risikkapital, ich finde deine Idee gut und entwickel sie ein bisschen weiter.

00:25:52: Das haben wir in Deutschland erkannt, ist auch daran am arbeiten.

00:25:55: Ja, haben andere Länder andere, andere Idee, natürlich haben sie ganz andere, andere Herausforderungen.

00:26:03: Und wir haben natürlich gemäß ihren Herausforderungen dort auch die Forschung natürlich dann auch hinlenken.

00:26:08: Ich möchte es vielleicht nochmal aus meiner Perspektive erläutern.

00:26:15: Haben wir überall so das gleiche Verständnis für bestimmte Sachen, wo sich dann auch das Forschung draus entwickeln kann.

00:26:22: Ich hatte wieder so ein Aha-Erlebnis, so das gerade Ghana erwähnt.

00:26:26: Mein Sohn hatte dort über Weltwärts, war ja ein Jahr dort in einer Schule und hat dort ein Jahr verbracht.

00:26:33: Dann haben wir ihn besucht und dann waren wir in der Hauptstadt in Accra und da gab es den Katamanto Market, also ein riesengroßer Markt, unter anderem auch für Fashion, also für Kleidung.

00:26:46: Und wir kamen dann mit dem Taxi angefahren.

00:26:49: sagte so jetzt müsste hier raus weil näher komme ich nicht dran und wir stürzen uns dann.

00:26:54: so war so bazaarmäßig aufgebaut und ich sah nur ein Kleiderberg nach dem nächsten.

00:26:59: eine hatte halt lange hosen kurze hosen t-shirts, plastikschuhe, lederschuhe, frauenschuhe, baby-sachen, klein-kindersachen also lag alles auf Haufen.

00:27:10: man konnte sich das dann dort halt erwerben und das kam halt vornehmlich aus den nördlichen Ländern, auch aus Europa.

00:27:20: Und ich konnte dort halt direkt sehen, welche Auswirkungen hatten so unser Tun in Europa, in Deutschland.

00:27:26: Welche Auswirkungen hat das auf andere Länder?

00:27:29: Und es gibt jetzt seit diesem Jahr die neue Altkleiderverordnung.

00:27:33: Das heißt, die Kommunen müssen Altkleider sammeln und man darf sie nicht mehr in den Restmüll halt bringen.

00:27:41: Und die Auswirkungen sind dann aber, dass wir durch diese erhöhte Sammlung noch mehr Kleidung in zum Beispiel nach Westafrika bringen, um sie dort halt zu verwenden.

00:27:54: Gleichzeitig ist es aber so, wenn dort jetzt wieder ein Teil, was vielleicht in Asien genäht wurde, in Deutschland getragen wurde und dann die Nachnutzung erfolgt dann wieder in Ghana und damit wird aber in Ghana jetzt kein Modeunternehmen mehr groß aufnachen, weil diese Preise für diese Kleidung so gering ist, dass man da kaum gegen, also preislich gegen ankommt.

00:28:19: Und das hat mir wieder so ein bisschen die Augen geöffnet, meine Güte.

00:28:21: Wir machen hier wieder Forschung, machen neue Verordnungen und sagen ihr wollt, das ist jetzt gut.

00:28:25: Das ist jetzt eine nachhaltige Supply Chain, weil ich nutze eine Ressource mehrmals.

00:28:30: Aber welche Auswirkungen ist letztendlich dann auf die Länder, man sagt ja häufig so globaler Süden, also aber jetzt mal den Beispiel die Westafrikanische Länder hat, das ist uns vielleicht gar nicht erstmal so klar.

00:28:42: Und da brauchen wir einfach viel mehr Forschungskooperationen, damit wir das halt verstehen.

00:28:47: Und internationale Supply Chains können wir nicht nur hier aus Deutschland betrachten, sondern wir müssen mit anderen Ländern kooperieren.

00:28:55: die andere Arten oder andere anders davon beeinflusst werden und auch anderen Blick auf diese Sachen haben.

00:29:01: Also würde ich mal diese Frage beantworten, dass Wissenschaft international Kooperationen braucht, um sich diese Probleme um das analysieren zu können.

00:29:20: Ich

00:29:21: stelle mir auch vor, du hast ja vorhin die Vorschriften kurz angesprochen, ein Gesetz, also eine Vorschrift, wie das vielbesprochene Lieferketten-Sorgfalts-Pflichtengesetz, kein einfaches Wort, kann ja nur funktionieren und profitiert ja immer davon, dass diese internationale Perspektive darauf aufgegriffen wird.

00:29:41: Also, dass man nicht sagt, wir hier haben eine Erkenntnis und du hast diese Kooperation angesprochen, die müssen ja in Zweifel auch mit Unternehmen und mit Menschen passieren, die wirklich diese Auswirkungen.

00:29:54: erleben und dann kommen da bessere Gesetze bei raus, würde ich jetzt mal behaupten.

00:29:57: Also das hat ja dann wahrscheinlich auch einen Einfluss auf die Politik oder nicht?

00:30:01: Ja natürlich, jetzt ist natürlich gerade dieses Lieferketten-Sorg-falls-Flichtengesetz.

00:30:08: Es war in der Entstehung heiß umstritten, es ist jetzt heiß umstritten, man überlegt ob man sich es aus jetzt abmildert.

00:30:16: Die Frage ist halt auch immer, welchen Aufwand müssen Unternehmen treiben, welches Ergebnis kommt hinterher raus?

00:30:21: Ich glaube, Dass man, wenn ich Unternehmer bin in Deutschland, schon einen ethischen Anspruch habt, es darf keiner unter meiner wirtschaftlichen Tätigkeit, auch bei meinen lieferanten Leiden, die halt dort verletzt werden können aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen, die schlecht entlohnt werden, kaum ihre Familie bezahlen können und das Kinderarbeiter noch eingesetzt wird, das möchte man im Kro nicht.

00:30:45: Die Frage ist dann wieder im Detail.

00:30:46: Ja, was kann das Unternehmen jetzt im Einzigen machen?

00:30:49: Ich hatte gerade schon die Komplexität von solchen Liefernetzwerken angesprochen und im Gesetz steht halt, ich muss mich selber darum kümmern.

00:30:56: Und das ist halt dann und das muss ich halt dann wieder dokumentieren.

00:30:59: Diese Dokumentation ist dann wieder ja im Büroati aufbau und um welchen Wert erreicht das denn?

00:31:05: Und da sehe ich jetzt aber auch wieder die Forschung zu sagen, okay.

00:31:09: Ursache Wirkung, was ist so der richtige Ansatz für Unternehmen, dort halt wirksam zu werden, damit verhalt diese guten Lebensbedingungen oder bessere Lebensbedingungen gerade in Ländern, wo wir nicht den Standard, den europäischen Standard haben, halt umgesetzt werden kann.

00:31:27: Wir kommen mal zu einem zweiter zweiten Rubrik, einem zweiten Kategorie und das ist die steile These.

00:31:34: Die steile These.

00:31:39: Gibt es eine Tese, gibt es eine Aussage, gibt es einen Gedanken oder etwas, was dir begegnet in Bezug auf dein Forschungsgebiet, in Bezug auf deine Expertise, wo dir regelmäßig völlig falsche Annahme oder eine völlig falsche Annahme begegnet?

00:31:50: Oh.

00:31:52: Also, wenn ich mal jetzt so vom Forschungsansatz jetzt sehe, jetzt noch nicht auf die Inhaltighier, da hatte ich ja schon gesagt, ich hatte ja Glück, dass ich sowohl qualitativ, auch als quantitativ geforscht habe, Und wenn ich natürlich so qualitativ und ich sehe Interviews, so als Hauptquelle, empirische Untersuchungen, dann ist das für einige Forscher natürlich, ja, ist das denn jetzt wiederholbar?

00:32:18: Das ist doch mehr Glücksforschung, die ihr dort, also ihr seid vielleicht glücklich, wenn ihr da ein paar Ergebnisse habt.

00:32:23: Aber frag ich anderes Unternehmen, da kommt doch was ganz anderes raus.

00:32:26: Ja, das ist natürlich dann so ein bisschen, wenn man auf Managementkonzepte ist.

00:32:30: Ich habe halt nicht einen Versuchsstand, dann vielleicht ein Pilotanlage und dann mache ich das großtechnische Umsetzung und konnte dann über Messungen, quantitative Auswertung genau hier einen Verfahren halt entwickeln, verbessern wir auch immer.

00:32:45: Also das ist so, dass einmal das Thema so so Managementkonzepte an sich.

00:32:51: Im Bereich der Logistik hält sich es halt immer noch.

00:32:55: Ich hatte am Anfang gesagt, es macht irgendwie jeder.

00:32:58: Und wenn es jeder irgendwie macht, transportiert und eine Kiste packt, dann kann das ja nicht so schwer sein.

00:33:03: Und das ist jetzt so, ja, muss ich sagen, aber eher die Sichtweise, neunzigzehntzig ist ja wohl nicht so... Wild ein paar Kisten schieben, das kann doch jeder.

00:33:13: Da waren auch die Logistikleiter, da kriegten immer so eine kleine Containerbox.

00:33:16: Wenn sie Glück hatten, hatten sie noch einen Heitstrahler drin im Winter.

00:33:19: Und da war die Logistik.

00:33:20: Das hat sich jetzt aber schon geändert.

00:33:22: Jetzt hat man schon gesehen, da braucht man doch ein bisschen mehr.

00:33:25: Kompetenz und so im Einkauf.

00:33:27: Das hält sich manchmal aus für mittelständischen Unternehmen.

00:33:29: Du kannst jetzt einer Fräsmaschine nicht mehr arbeiten.

00:33:33: Du hast Rücken, aber Einkaufen, das kannst du noch.

00:33:36: Da musst du ja nur was ausfüllen.

00:33:38: Mehr ist das ja nicht.

00:33:41: Also die Bedeutung des Fachgebichts, das muss man dann schon immer mal so ein bisschen herausstellen.

00:33:46: Ja, das kann ich mir vorstellen.

00:33:48: Ich würde gerne mal auf die Herausforderung zu sprechen kommen.

00:33:50: Was würdest du sagen, sind Herausforderungen, die dir persönlich in der Forschung... begegnet sind.

00:33:56: Das sind die Herausforderungen von einer Organisation wie eurer Hochschule,

00:34:01: um

00:34:03: auf den Stand der Forschung zu kommen.

00:34:04: Also was würdest du sagen, sind so die größten Herausforderungen auf dem Weg zum Erkenntnis gewinnen, um es ganz groß zu sagen?

00:34:11: Wow, das ist aber wirklich eine große Frage, die mir hier steht.

00:34:16: Da kann ich jetzt natürlich... Ja, seit ein paar Monaten Rektor, da muss ich davor sagen Finanzierung.

00:34:23: Wir könnten viel mehr Kenntnisse bringen, wenn wir besser finanziert werden.

00:34:26: Den Spruch muss ich jetzt hier einfach mal bringen.

00:34:38: Also umfassende Forschung ist ja kaum noch alleine möglich.

00:34:42: Es ist wirklich, dass diese Themen, gerade wo ich jetzt auch so genannt habe, Verbesserung, Nachhaltigkeit von Lieferketten, das kann es nicht mehr du alleine oder auch eine kleine Forschergruppe kann dann nicht rangehen.

00:34:57: Was wir dort halt wirklich brauchen, ich hatte es vorher vorhin schon mal seit internationaler Vernetzung und wir brauchen diese Vernetzungen mit anderen Forschungsgruppen, anderen Forschungsinhalten, Forschende, die aus anderen Bereichen kommen.

00:35:11: Und damit die halt zusammenkommen, das ist noch so eine gewisse Herausforderung, weil als Forscher fühlt man sich ja erstmal in seinem thematischen Bereich sicher, möchte da praktisch das Loch noch ein bisschen tiefer bauen.

00:35:23: Aber die Probleme und auch große Forschungssachen bedeuten letztendlich, ich muss mich mit anderen kooperieren, muss deren Expertisen mit reinnehmen.

00:35:33: Und dann habe ich natürlich ein Team, was aus verschiedenen Disziplinen besteht.

00:35:38: Und immer, wenn ich ein Team habe, habe ich Schnittstellen und Schnittstellen.

00:35:41: Das dauert wie ein bisschen Arbeit.

00:35:45: Ich habe Projekte, auf denen ich dann diese Teams ansetze.

00:35:48: Das muss halt koordiniert werden.

00:35:50: Also, was ich da brauche, ist ein guter... Projektmanager im Bereich der Wissenschaft, damit ich halt diese verschiedenen Expertisen zusammenbringe.

00:35:58: Aber wenn ich das gut mache, dann kommen wirklich umfassende neue Erkenntnisse halt raus.

00:36:03: Und das ist jetzt, glaube ich, so die Herausforderung, dass wir Hochschulen sind immer so in Fakultäten gegliedert.

00:36:10: Da ist dann halt eine bestimmte Kompetenz, Informatik, Maschinenbau, wie auch immer halt da.

00:36:16: Aber da müssen wir uns viel mehr untereinander vernetzen.

00:36:19: Und das ist, glaube ich, Ja, das ist, glaube ich, eine große Herausforderung.

00:36:24: Das wird schon gemacht, aber da liegt noch viel Potenzial.

00:36:28: Sehr, sehr interessant.

00:36:29: Worauf ich auch hinaus wollte, sind Dinge wie die Künstliche Intelligenz oder Digitalisierung.

00:36:36: Also ich kann mir vorstellen, dass speziell in deinem Forschungsgebiet, speziell in diesem praxisbezogenen Untersuchungsgebieten ja ein so extremer Wandel in den letzten Jahren stattgefunden haben muss, dass bestimmte Erkenntnisse oftmals vielleicht nach kurzer Zeit überholt sind, dass man Dinge dann nochmal neu evaluieren muss.

00:36:57: Ist dem so, also ist KI, ist Digitalisierung, ist die Veränderung von regelmäßigen neuen Ständen eine Herausforderung?

00:37:05: Ja, wie für alle Disziplinen, das kam halt, von was, bei den Zwanzig, ja, sehr überraschend doch für die Scientific Community, wie leistungsfähig GPD damals schon war und in welchen kurzen Abständen es jetzt immer noch noch besser wurde.

00:37:22: Und natürlich hat das Auswirkungen gerade auch auf Lieferketten, weil ich kann natürlich damit Daten ganz anders auswerden.

00:37:30: Und ich kann damit ganz andere Vorhersagen machen.

00:37:33: Wo bislang so das Bauchgefühl, na, kaufen wir jetzt in China ein oder nehmen wir doch wieder Indien, kann ich das jetzt viel mehr mit Zahlen belegen.

00:37:41: Oder was wäre die Problematik, die wir in den letzten Jahren war so die Widerstandsfähigkeit, Resilienz von Lieferketten.

00:37:50: einen Risikomanagement mache, mit welcher Wahrscheinlichkeit werde ich denn hier habe ich bestimmte Einflüsse, welche Auswirkungen werden die dann auf meinen Unternehmen haben?

00:38:00: und das kann ich jetzt sogar berechnen.

00:38:03: Ich kann jetzt sagen, okay, ich nehme ein KI-Modell, guck einmal an, wo sind denn meine Lieferanten weltweit?

00:38:11: Füttert dann die mit bestimmten Daten und das kann man dann sagen, Achtung, wenn du weiter da und da einkaufst, dann hast du das und das Risiko aufgrund der Preisteigerung, weil es wird auch andere Tarifabschüsse geben.

00:38:24: die Transportkosten werden steigen und so kann ich mit den Daten meine Lieferkette ganz anders simulieren als noch vor ein paar Jahren.

00:38:34: Und da gibt es ja tolle Startups, die halt... Was weiß ich, irgendwo in Asien wird ein Brand gemeldet über soziale Medien und dann kann das Unternehmen oder kann die Software gucken.

00:38:47: Aha, ist da eigentlich ein Lieferant und ist das gerade in der Straße, wo das Unternehmen auch ist und kann dann ziemlich frühzeitig sagen, Achtung, du kannst hier ein Problem haben, weil ein Sublieferant, Fertier-Lieferant von dir, dort eine Produktionshalle abgebrannt ist, der wird jetzt erstmal nicht lieferfähig sein.

00:39:08: Lieferfähig sein, mach irgendwas.

00:39:11: Und diese Sachen, die waren vor ein paar Jahren so noch gar nicht möglich.

00:39:14: Und das eröffnet natürlich komplett neue Ansätze.

00:39:20: Und das halt ja... in dem Bereich aber auch viel Mitarbeiter, die bislang so auf Erfahrung, statische Daten, Analyse halt gesetzt haben, jetzt über solche Programme eine andere Aufgabe dann haben werden.

00:39:37: Ja, faszinierend.

00:39:38: Also führt im Zweifel doch auch wahrscheinlich zu einer Menge überdenken, also dass man bestimmte Dinge nochmal anders hinterfragen muss, als man es vorher getan hat, oder?

00:39:46: Ja, natürlich.

00:39:49: Allein so... die Frage ja, wie viel, wie viel werde ich denn so im nächsten Jahr produzieren müssen, also Bedarfsermittlung, wo ja die ausgefeiltesten Algorithmen mathematischen Modelle halt für da sind, damit man weiß, wie viel Bier, wie viel, was was sich sochen werden, nächstes Jahr dort und dort halt benötigt und muss sich halt produzieren.

00:40:13: Das kann ich jetzt natürlich über KI-Modelle ganz anders und mit höherer Genauigkeit letztendlich berechnen.

00:40:22: Und da gibt es halt schon sehr großen Bedarf, nicht umsonst sagt man Daten sind das neue Gold.

00:40:30: Und da müssen wir uns auch als Hochschule halt umstellen.

00:40:34: Und da bemerke ich immer noch ein bisschen, was ich vorhin sagte, der Forscher ist natürlich in seinem Gebiet, findet es erstmal toll.

00:40:40: Jetzt kommt die neue Technologie.

00:40:42: Und damit muss man auch bereit sein, sich zu beschäftigen.

00:40:45: Also ich fühle mich sehr freuen, wenn wir noch viel mehr das aufnehmen würden.

00:40:49: Ich habe jetzt mein Fachgebiet, ich habe jetzt eine neue Technologie.

00:40:53: Wie können wir beide zusammenarbeiten mit dem und dem Ziel, etwas zu verbessern?

00:40:59: Also Offenheit gegenüber anderen Forschenden, die halt in der Regel ja schon so Informatik, Mathematik halt herkommen.

00:41:07: Wie kann ich das halt zusammenbringen?

00:41:09: dass sich so als sehr, sehr interessant und gewinnbringbar.

00:41:14: Ja, sehr spannend.

00:41:15: Um es überarbeiten, um es überdenken geht es auch in unserer dritten Kategorie.

00:41:27: Und zwar geht es darum, nicht ganz unwichtig ist ja, dass man als Forschender und als Lehrender auch Erkenntnissen Platz macht, die eine eigenen Annahme widersprechen.

00:41:36: Wann hast du das letzte Mal auf deinem Gebiet?

00:41:41: Etwas dazu gelernt, wo du deine Meinung ändern musstest, wo du dein Erkenntnis, wo du eines besseren belehrt wurdest quasi.

00:41:47: Ich hatte ja vorhin vom Goldstandard gesprochen.

00:41:49: Das heißt, deutsche Automobilindustrie, weltweite Lieferketten, dort die Champions schlechthin.

00:41:58: Und das sind sie jetzt nicht mehr so ganz.

00:42:01: Und zwar kam das so mit Corona.

00:42:05: Da fiel auf einmal auf, Mensch.

00:42:08: Da werden jetzt mehr Computer gebaut.

00:42:10: Die brauchen Computerships.

00:42:12: Die brauchen sogar sehr viel.

00:42:13: Da gibt es große Unternehmen und die haben sich bei Chipherstellern bestimmte Kontingente gesichert.

00:42:20: Und die Autobauer haben halt gesagt, ich mache halt dieses Lean-Konzept.

00:42:23: Ich gucke meine Fourth Tier Supplyer, mit denen gehe ich... ganz eng zusammen.

00:42:29: Die liefern mir meinen großen Module, meine Baugruppen.

00:42:32: Ich beschränke mich jetzt wirklich noch auf die Entwicklung.

00:42:35: Baut das Auto zusammen, macht den Vertrieb.

00:42:38: Aber alles, was so in der Lieferkette weiter hinten ist, das ist jetzt wirklich zu komplex.

00:42:46: Bloß der Chip.

00:42:47: Nehmen wir jetzt mal irgendwie für ein Automobilsitz, dass ich irgendwie dort eine Chip hab, der etwas steuert oder ein Airbag auslöst.

00:42:55: Der ist halt dann eher so im Bereich Föhrt-Tier-Supplier.

00:42:59: Und mit denen hatte ich keine Verträge, weil ich habe gesagt, natürlich mache ich mit meinen großen Lieferanten Föhrt-Tier-Supplieren meine Verträge.

00:43:06: Und die hatten dann auf einmal Probleme, weil sie dann im Vergleich zu der Elektronik, Computerindustrie, IT dann doch nicht so große Abnahmemengen hatten.

00:43:16: Wow, ich komme jetzt gar nicht mehr in den Chip dran.

00:43:19: Wenn ich den Chip aber nicht habe, dann kann ich hier meine Baugruppe, dann kann ich meinen Sitz nicht bauen.

00:43:24: Kann ich das nicht liefern, lieber Autohersteller?

00:43:27: Kannst du noch zehn mal auf mich einprügeln?

00:43:30: Und deswegen gab es halt eine Zeit, nur wenige Autos hoch ausgestattet, mit wenig Rabatten.

00:43:37: War auch putzig, wenige Autos gebaut, mehr Umsatz gebaut.

00:43:41: Passt ja sonst eigentlich nicht so in die Theorie.

00:43:44: Und da war ich doch so ein bisschen ernüchtert, dass man das hat nicht kommen sehen.

00:43:48: Da muss man sagen, wann andere besser.

00:43:51: die chinesischen Unternehmen Haben sich praktisch vom Chip zum Auto entwickelt oder das als Kerr oder von der Batterie.

00:43:59: Batterie und Chip zum Auto entwickelt.

00:44:00: Tesla hat das auch besser gemacht und da war ich so ein bisschen, wie Sie sagen, schon ein bisschen enttäuscht.

00:44:05: Das dachte ich schon, dass das doch mit eben anders angepockt worden wäre.

00:44:11: Interessant, ja.

00:44:12: Also ich meine, das Faszinierende ist ja so, wird es wahrscheinlich einem sehr großen Teil im Großen gegangen sein, dass man jetzt so in den deutschen... Gesellschaft, der schon überrascht davon ist, wie viele Dinge da jetzt kommen, wo man jetzt mit Blick nach hinten drauf guckt und sagt, oh, hätte vielleicht anders laufen müssen.

00:44:29: Aber das auch du aus dieser Expertise heraus, also, dass dieses, dieser Goldstandard so kräftig und so mächtig gewirkt hat, dass es selbst dich überzeugt hat, dass du der Meinung, was da ist, eine Art von, ich will nicht sagen, Unfehlbarkeit.

00:44:42: Das finde ich, finde ich sehr spannend.

00:44:44: Das finde ich wirklich spannend, dass du da mit dem Einblick, den du hattest oder hast, überrascht werden konntest.

00:44:50: Das sagt ja auch eine Menge.

00:44:54: Ich würde gerne zum Abschluss des Gesprächs einen wenig kurz auf deinen Weg als Lehrender schauen.

00:45:03: Denn jetzt bist du vor allem erst mal als Rektor der HTWD nicht mehr so wahrscheinlich aktiv.

00:45:12: in der Lehre beteiligt, wie du es noch vor einiger Zeit warst.

00:45:15: Das weiß ich gar nicht, kannst du gerne erzählen.

00:45:17: Aber was ist dir bei der Lehre immer wichtig gewesen?

00:45:19: Was ist es dir bis heute?

00:45:20: Also was macht für dich gute Lehre aus?

00:45:23: Ja, eine Frage, die man sich jedes Jahr wieder stellt, weil die Studieren sich doch ändern.

00:45:31: Was macht gute Lehre für mich aus?

00:45:35: Ich glaube, man braucht dort wirklich ein gutes Zusammenspiel von notwendigen Grundlagen und interessanter Anwendung.

00:45:43: Und diesen Balanceakt so zu verkaufen, dass Studierenden motiviert werden, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

00:45:52: Das empfand ich immer als sehr, sehr wichtig.

00:45:56: Und ich wollte ihn immer, vielleicht auch diese Getriebe aus diesen Manager-Spannen setzen, wie gehe ich vor?

00:46:00: Ich wollte sie eigentlich immer dazu befähigen, als Problemlöserin, Problemlöser hinter agieren zu können.

00:46:08: Und dort auch eigene Gedanken mit einzubringen.

00:46:10: Jetzt ist mein Themengebiet so, dass es nicht nur immer schwarz-weiß gibt, sondern manchmal muss man auch Ergebnisse diskutieren und es gibt nicht nur die eine Lösung.

00:46:20: Vielleicht ist es anders.

00:46:22: Mathe I. II, da gibt es dann schon die genau eine Lösung.

00:46:25: Und wenn ich eine lagerreichweite berechne, dann ist das auch eine Lösung, aber zumindest in den höheren Semestern, wo uns dann auch um Konzeptmanagementansätze halt beschäftigt haben, dann musste darüber diskutiert werden, um dort die richtige Lösung zu finden.

00:46:39: Und diese Aufforderung, sich damit auseinanderzusetzen, das war so immer mein Herzensanliegen.

00:46:46: habe ich nicht bei allen geschafft, muss ich ganz klar sagen.

00:46:49: Das Ernüchternte war immer, wir haben diskutiert und zum Schluss sagte sie jemand, wo haben sie denn jetzt die Musterlösung?

00:46:57: Genau das ist es, die eine Lösung gibt es nicht, sondern wir wollten jedoch Lösungen halt diskutieren und verstehen.

00:47:04: Das war doch eigentlich das Ziel.

00:47:06: Und ja, diese Spannungsfeldhalt, also Lösungskompetenz zu vermitteln mit konkreten Anwendungsfällen und das noch interessant rüberzubringen.

00:47:17: Das war so mein Ansatz.

00:47:20: Wenn du jetzt, du sagst es ja gerade schon jedes Jahr sind die Studierenden und es sind auch die Studiengänge, werden ja dann auch dementsprechend auch diesem Anspruch angepasst.

00:47:29: Aber auch die Studierenden ändern sich, wenn du jetzt in deiner Neurolle als Rektor bei der HTWD schaust, vielleicht auch etwas pathetisch gesagt, aber wenn du jetzt dir vorstellst, jemand macht den Abschluss bei euch, ja für ja gehen da... Menschen ins Berufsleben oder in ihren nächsten Forschungsschritt oder was auch immer sie dann tun.

00:47:49: Gibt es was, was du dir wünschen würdest, was sie mitnehmen als Wert oder als Idee von dieser Zeit an eurer Hochschule?

00:47:57: Also im Bereich der Studierenden wünsche ich mir wirklich die Gehen in Unternehmen bestenfalls Gründe.

00:48:03: noch eins und sagen, komm, ich habe eine Idee und ich möchte das umsetzen.

00:48:07: Und wen brauche ich dazu?

00:48:09: Und jetzt fangen wir einfach mal an.

00:48:12: Ich möchte so ein bisschen Macherqualität.

00:48:14: ... ist so einer Hochschule, Hochschule ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

00:48:19: Das ist immer sehr rechtskonform.

00:48:21: Und wir haben viele Ordnungen, mit denen ich mich beschäftige, mit denen studieren, dass ich beschäftige.

00:48:26: Ich möchte also keine Studierenden haben, die sagen so, haben wir dafür eine Ordnung oder was steht im Gesetz?

00:48:32: Und dann fangen wir einmal an zu denken.

00:48:35: Sondern ich möchte es so ein bisschen freigeistlicher haben.

00:48:39: Die Idee steht im Mittelpunkt.

00:48:41: ... dass wir ihnen dann die Kompetenz gegeben haben, diese Idee weiter voranzutreiben.

00:48:47: Das ist so den Goldstandard, sag ich mal, den ich jetzt so in der Lehre gerne hätte.

00:48:52: Ja, also das ist der Wert, den die eine Neugier und die Bereitschaft, diese Neugier in die Praxis umzusetzen ist, genau das,

00:48:58: was die

00:49:00: HTWD mitgeben soll.

00:49:02: Was mir interessieren würde, wenn da jetzt jemand auf dich zukommen würde von den Studierenden und sagt, es geht um Themen für eine Bachelormaster Doktorarbeit in ihrem Forschungsgebiet.

00:49:11: Was denkst du ist im Moment relevant?

00:49:14: Was wär was, wo man wirklich diese Neugier auf was Neues kennenlernen könnte?

00:49:18: Ich frag dich im Prinzip nach dem Interessengebietende der Zukunft.

00:49:22: Also du sollst in die Glasschool schauen.

00:49:23: Aber was denkst du ist gerade ein Thema, mit dem man sich als Studierender vielleicht beschäftigen sollte?

00:49:29: muss ich sogar zwei Antworten drauf geben.

00:49:31: Das

00:49:32: ist gestattet.

00:49:33: Danke.

00:49:34: Die erste Antwort ist, dass ich mich, dass ich erstmal frage, wir haben viele Studiengänger, mach mir erst ein Praktikum, dann nach die Bachelor-Beit.

00:49:43: Und das erste, was ich mich immer gemacht habe, mich mit den Studierenden hingesetzt, was habt ihr denn jetzt im Praktikpunkt gemacht?

00:49:48: Ist euch da irgendwas aufgefallen?

00:49:50: Wo seht ihr denn jetzt diese Potenziale für ein Unternehmen?

00:49:53: Und wie könnt ihr euch da einbringen?

00:49:55: Das heißt, erst mal will ich den Blick, was drücken der Schulen im Unternehmen und was kann euer Beitrag da sein?

00:50:01: Weil wir in Kennzahlen geführt, finde ich ja schon mal gut als Hochschulen, da haben wir wirklich eine Kennzahl.

00:50:07: Wir müssen x Prozent, ich glaube es sind so circa sechzig Prozent, müssen Abschlussarbeiten in Zusammenhang mit Unternehmen machen.

00:50:16: Also da wieder diesen Transfer über.

00:50:18: Köpfe, damit wir halt wahrscheinlich halt irgendwie Angst, dass wir irgendwas ja forschen.

00:50:23: Das machen wir auf keinen Fall.

00:50:24: Wir haben tolle Forschungsprojekte, wo unsere Studierende mitarbeiten.

00:50:28: Aber das wäre so der erste Ansatz.

00:50:30: Also, wo drückt jetzt der Schuh aktuell im Unternehmen, wo ist da Potenzial, wo ist da eine Aufgabe?

00:50:36: Das sind natürlich dann nicht die, ja, so kommt keine Sprunginnovation raus, sondern es ist eine Weiterentwicklung im Unternehmen.

00:50:45: Das andere Thema ist jetzt natürlich ganz aktuell Daten getrieben.

00:50:50: Welche Daten getrieben?

00:50:51: Bendele, Einsatz von KI, wo macht das Sinn dem Unternehmen?

00:50:55: Das sind die großen, das ist eigentlich der große Punkt, um den es zur Zeit geht.

00:51:00: Wir haben immer noch das Thema auch Nachhaltigkeit.

00:51:06: Wo ich aber den Eindruck hatte, es war vor ein paar Jahren schon mal etwas etwas etwas größer.

00:51:10: Also Studierende haben das immer noch noch noch drauf, aber ich sehe da zumindest nicht den großen Anstieg zur Zeit.

00:51:16: Also hier würde ich sagen, ja eigentlich, was ich die letzten Jahre auch mitgemacht habe, Digitalisierung.

00:51:22: Jetzt verstärkt noch KI und Nachhaltigkeit kombiniert mit sicheren Lieferketten, sicheren Versorgung.

00:51:30: und wie kann halt spielen diese beiden Aspekte da zusammen.

00:51:34: Dann ist man immer auf einer richtigen, auf einer guten, auf einer zukunftsorientierten Seite.

00:51:40: Behaupte ich jetzt in den Jahr zwanzig, zwanzig.

00:51:44: Der Grundthematik stimmst du zu und sagst, darüber kann jemand seine Bachelorarbeit schreiben, seine Doktor seine Bachelorarbeit schreiben.

00:51:52: Was reizt dich an deiner neuen Rolle?

00:51:56: Also du wirkst sehr begeistert und sehr enttusiastisch bei diesem Forschungsthemen.

00:52:00: Jetzt bist du ... Rektor an der HTWD, das ist eine andere Rolle.

00:52:05: Was reizt dich daran so?

00:52:07: Ja, vielleicht so ein bisschen nochmal einmal rückblickend.

00:52:09: Ich wollte ja schon zu einer Unternehmensberatung, da hätte ich jetzt gar nichts mehr so als Ingenieur zu tun gehabt.

00:52:16: Das hatte ich jetzt halt noch im Bereich Automobilherstellung schon, waren aber schon mehr Managementthemen und diese Schnittstelle hat mich immer schon schon gereizt.

00:52:26: Und jetzt bin ich seit sechzehn Jahren hier an der HTWD.

00:52:30: paar Jahre auch als Dekan einer Fakultät.

00:52:33: Und so das Thema führen, managen war, war, war immer noch drin.

00:52:37: Und ich, obwohl ich jetzt viel längere Zeit im öffentlichen Dienst, weil als in der Privatwirtschaft, muss ich sagen, manchmal fremdlich noch ein bisschen.

00:52:46: Ja, also eine Ruhschlüsse, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

00:52:51: Und ich musste neulich nochmal, weil man wird von seiner Tätigkeit beurlaubt und wird dann als Rektor wieder eingestellt, dann muss ich nochmal wieder einen neuen Amsei schwören.

00:52:59: Und dann steht immer drin, das Amt nach Bessen, Wissen und Können führen und dann halt sächsische Verfassung, Grundgesetz und im Allgemeinen das Recht achten und verteidigen.

00:53:12: Und da ist jetzt immer Recht und Gesetz.

00:53:15: Aber da steht nie was von Transformation, Geschwindigkeit effizient, Aufwand, Nutzenabwägung.

00:53:21: Also der Fokus ist immer noch so im Öffentlichen, ich muss rechtskonform das erst mal alles machen.

00:53:28: Und da sage ich mir, ja, können wir auch machen, aber trotzdem können wir uns doch auch mal ein bisschen schneller weiterentwickeln, hier Prozesse halt effizienter gestalten und dieses jetzt mal anzugeben.

00:53:42: Das reizt mich.

00:53:44: Ich glaube, es reizt die Kollegen an der HTWD auch.

00:53:50: Ich hatte so eine Amts-Einführung, kriegste so eine Kette überreicht und da hatte ich mich wirklich sehr lange auf meine Rede, die ich dann der Gehalt nach vorbereite und habe dann gesagt, ich wünsche mir, dass Forschende, Professorinnen, Professorinnen auch unternehmerisch halt arbeiten.

00:54:07: Denn der hat keiner widersprochen.

00:54:09: Amtskollegen haben dir gesagt, aber weißt du eigentlich, was du da gesagt hast, dass da nix aus dem Publikum geflogen ist?

00:54:15: Das war ja schon eine Überraschung.

00:54:16: Aber nee, da möchte ich ein bisschen hin.

00:54:19: Also ich mag die Studierenden, ich mag die Menschen, mit denen ich zusammen arbeite und mit denen zusammen ein paar neue Wege gehen, neue Sachen auszuprehen, das treibt mich für dich an.

00:54:30: Du legst damit natürlich dann das an den Tag, was du dir auch von den Studierenden wünscht.

00:54:35: Eine große Aufgabe, aber man soll sie anpacken,

00:54:38: man soll es machen.

00:54:39: Großartig.

00:54:40: Ganz zum Ende dieses Gesprächs und ganz zum Ende dieser Folge werden wir unwissenschaftlich.

00:54:44: Der letzte Teil des Podcasts ist dieser.

00:54:53: Und zwar geht es darum, ich würde gerne mal wissen von dir, was in deinem Leben, was in deinem Alltag, was in dem was du tust.

00:54:59: Vielleicht auch dein Job ist wirklich unwissenschaftlich.

00:55:02: Gibt es aber gläubische Dinge, an die du festhältst?

00:55:04: Gibt es Dinge, die du tust, wieder besseren Wissens?

00:55:10: Ja, das war ich, ich reise gerne, guck mir da, guck mir doch, wie ist da die so die Mentalität und falls vielleicht so ein bisschen auf Südafrika geprägt, da gab es immer Load Shading.

00:55:20: Load Shading heißt, es war nicht genug elektrische Energie da und bestimmte Stadtbezirke wurden stundenweise vom Stromnetz abgetrennt.

00:55:28: Das ist nicht schön, weil dann funktioniert der Kühlschrank nicht, du musst da da überlegen, für WLAN, da gab es meist noch eine Batterie, das Betrieben hat, aber Fahrstühle gehen nicht, bist da eingeschränkt.

00:55:39: Und die Südafrikaner haben das so halt genommen, wie es kam.

00:55:42: Und wenn ich mir lege, also alleine Straße, also zwei Spure jeder Seite, da kam es nicht zum Chaos, weil man fuhr rundum immer.

00:55:51: Also, ein fuhr dann die nächsten.

00:55:54: Und das hat auch geklappt.

00:55:55: Und das ist in Deutschland, glaube ich, das wäre sofort zum Chaos geworden.

00:55:59: Und ich ertappe mich immer, dass ich, ja, wie soll ich sagen, so eine Tugentap, so alles, manchmal doch so ein bisschen stitt.

00:56:07: Teil zu planen.

00:56:09: Also, wenn ich teilweise in den Urlaub gefahren bin, also war in Südafrika, du hast auch gefragt, es waren ein paar private Sachen, könnte auch eine Exklusion mit schönen USA sein.

00:56:17: Aber ich war in Südafrika, habe dann für meinen Posaunkor, den ich noch leite, eine Reise vorbereitet und diese Akribiderplanung, also ich bin da bis zum Busunternehmen, habe mir das im Bus angeguckt, mit dem, warum gefahren sind.

00:56:29: Ich wusste genau, wie lang, wer wohin brauchen, wo, welches Klo ist, zu welchen Kosten.

00:56:34: Wir waren dort essen.

00:56:35: auf den letzten Cent ausgerechnet.

00:56:39: Das war glaube ich so ein bisschen, das war so ein bisschen viel.

00:56:42: Und das muss man halt dann kombinieren mit so ein bisschen riesigen Treten ein und muss halt so flexibel sein.

00:56:49: Aber da sagte meine Frau, die mich dann begleitet hat, jetzt ist aber mal gut hier.

00:56:54: Ja, also noch und jetzt bitte nicht noch das Klo dort in dem Restaurant testen.

00:57:01: Wenn einer dann muss, da werden wir was finden.

00:57:05: Also, das so ein bisschen.

00:57:07: Jetzt, was ich daran großartig finde, das Großartige finde ich daran, hättest du das bei deiner Einführungsrede gehalten?

00:57:12: Hättest du es in deinem Wäschchen bekommen?

00:57:16: Ja, ein bisschen selbsterkennend ist da raus.

00:57:19: Ja,

00:57:19: gut.

00:57:20: Herzlichen Dank für die Selbsterkennung.

00:57:22: Herzlichen Dank überhaupt für die Zeit, für das großartige Gespräch und schön, dass du dabei warst.

00:57:26: Das hat mir große Freude gemacht.

00:57:28: Lieber irgendwo.

00:57:29: Vielen Dank.

00:57:29: Ja, Jonas, ich danke dir auch und auch ich habe wieder viel, viel Erkenntnisse

00:57:34: gewonnen.

00:57:40: Mein Name ist Jonas Ross und ich freue mich, dass Sie dabei waren.

00:57:43: Ich hoffe, das sind Sie auch beim nächsten Mal.

00:57:46: Und wenn Ihnen der Podcast gefallen hat, dann abonnieren Sie diesen Podcast und verpassen Sie keine der weiteren Folgen.

00:57:51: Und noch besser, lassen Sie gerne eine Bewertung da.

00:57:54: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

00:58:03: Diese Folge wurde produziert

00:58:05: vom Studio

00:58:06: ZX für Zeit Advice im Auftrag der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.

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